Die ÖBB setzen bewusst auf die Nische Nachtzug als komfortable und umweltfreundliche Alternative zum Auto und zum Flugzeug, um längere Strecke bequem über Nacht zurückzulegen.
Michael Braun, Konzernpressesprecher der ÖBB
Während die DB AG sich aus dem Nachtreisegeschäft verabschiedet, fahren die Österreichischen Bundesbahnen eine ganz andere Strategie: Schon heute macht der Nachtverkehr der ÖBB 17 % des Umsatzes aus und wächst jährlich um 4 %, wie stolz verkündet wird. Laut ÖBB-Blog werden nun zusätzliche Wagen beschafft und umgerüstet, neue Verbindungen geschaffen.
Der Zugreiseblog nennt die Strecken, die ab Fahrplanwechsel im Dezember 2016 die voraussichtlich von den Österreichern befahren werden:
- Hamburg – Frankfurt – Passau – Wien (bereits laufend)
- Düsseldorf – Frankfurt – Passau – Wien (bereits laufend)
- Düsseldorf – Frankfurt – Nürnberg – München – Innsbruck
- Hamburg – Frankfurt – Nürnberg – München – Innsbruck
- Zürich – Frankfurt – Erfurt – Berlin – Hamburg
- München – Salzburg – Villach – Venedig/Mailand/Rom
Damit könnte immerhin ein Teil der von der DB aufgegebenen Nachtverkehre unter dem Dach der ÖBB fortgeführt werden. Schlechter sieht es momentan für die Verbindungen Köln – Warschau/Prag und München – Amsterdam aus. Die Linie von München nach Ljubljana und Zagreb steht wohl ebenfalls auf der Kippe.
Wenn ein Teil der Nachtzugverbindungen von der ÖBB übernommen werden könnte, wäre das ja zumindest eine Teil-Rettung. Wie steht es um die Verbindung Amsterdam – Köln – Mannheim – Basel – Zurüch. Ich bin selbst auf der Verbindung gefahren und hatte das Gefühl, hier sei genügend Potential an Reisenden vorhanden. Meines Wissens wurde der Zug in Mannheim Hbf geteilt, ein Teil fuhr weiter nach Zurück, der andere nach München via Stuttgart-Augsburg. Wäre das auch etwas für die ÖBB ?