Dabei hörte es sich zuerst nach einer guten Nachricht an: Die DB erkennt eine Nachfrage nach Über-Nacht-Verbindungen und will ihr Angebot ausbauen. Im Detail meint die Ankündigung des Bahn-Vorstands Ronald Pofalla aber wohl eher keine klassischen Nachtzüge: Es sollen ganz normale ICE über Nacht fahren, Schlaf- und Liegewagen seien schließlich unwirtschaftlich.
Am nächsten Tag steigert sich die Verwirrung weiter – ein Bahnsprecher dementiert den Vorstoß von Pofalla, kündigt dann aber selbst für 2016/17 ein neues Nachtreisekonzept – basierend auf ICE, IC-Zügen und Bussen an. Auslöser für die Streichpläne ist das Negativergebnis des DB Konzerns. Am 16. Dezember 2015 werden Vorstand und Aufsichtsrat der DB über die Zukunft der Nachtzüge beraten. Es ist aber zu befürchten, dass die Entscheidung bereits im Vorfeld gefallen ist.
Diese Nachrichten kommen just während der Pariser Klimakonferenz – wo sich die Bahn noch ihrer Klimafreundlichkeit gerühmt hat. ICE-Schalen und Bussitze sind keine Alternative zur Reise im Schlaf- oder Liegewagen! Die von der DB angeführten sinkenden Nutzerzahlen sind zwischenzeitlich anerkannt widerlegt werden.
Ein schwarzer Tag für die ökologische, gemütliche, entspannte Reise mit dem Nachtzug. Jetzt müssen alle, die für Erhalt und Ausbau von Nachtzügen sind gemeinsam kämpfen.
Da wir seit vielen Jahren sehr gerne den Nachtzug von Zürich nach Hamburg (selbstverständlich auch in umgekehrter Richtung) nutzen, würden wir in den kommenden Jahren ungerne darauf verzichten! Und das nicht nur wegen der angenehmen Möglichkeit im Liegen schlafend zu fahren – eine ruhige Fahrt während der Nacht zu geniessen – sondern auch wegen der enormen Zeiteinsparung. Das betrifft sowohl die Anreisedauer zum Hauptbahnhof (im Vergleich zur Fahrt zum Flughafen) als auch die Ankunftszeit vor dem Reiseantritt (bei einer Fahrt mit dem Zug sind fünf Minuten vor Abfahrt auch noch ausreichend!).
Sollte diese angenehme Reisemöglichkeit („das Bett im Zug“) entfallen – haben andere Anbieter wesentlich bessere Angebote!
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Der Nachtzug von Zürich nach Hamburg bedient meine übliche Reiseroute mit der ich schlafend oder dösend mich ausruhen kann ,die Räder rattern mich wiegend in den Schlaf. ich habe keine zusätzlichen Anreisewege und Kosten. ich kann direkt an meinem Ziel aussteigen. das geht eben nur mit diesem Nachtzug. Es gibt keine bessere und umweltfreundliche Möglichkeit des Reisens. Deshalb müssen diese CNL Strecken bleiben!