Der neue Wiener Hauptbahnhof hat sich zu einem Drehkreuz des internationalen und nationalen Nachtzugverkehrs entwickelt. Ein Blick auf den Fahrplan zeigt, was noch vor einigen Jahren europäische Selbstverständlichkeit war: Nachtzüge in fast alle Himmelsrichtungen. Auch eine Langstrecken-Verbindung nach Bukarest existiert noch – Überrest eines früheren Bahnzeitalters. Die cleane Atmosphäre des neuen Bahnhofs und der Nightjets lassen dagegen wenig Romantik aufkommen.
Der Nachtzug hat aber als bequemes, umweltbewusstes und wirtschaftlich tragfähiges (!) Verkehrsmittel seinen festen Platz im Angebot der ÖBB. Mit der Beschaffung neuer Garnituren kann man ab 2021 auch eine Ausweitung des Netzes angehen. Gerüchten zufolge ist die Wiederaufnahme des Verkehrs nach Amsterdam geplant, auch Verbindungen nach Skandinavien und Frankreich stehen wohl zur Diskussion. Es steht zu hoffen, dass dieses Engagement ausreichende politische Unterstützung findet und die nötigen Rahmenbedingungen für ein neues Nachtzugnetz in Europa geschaffen werden.
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