Wer macht den sowas…? Ein einsamer Waggon wird mitten in der Nacht auf einem Unterwegsbahnhof zurückgelassen…!
Genau dieses Konzept wurde lange Zeit (wird noch?) in Skandinavien verfolgt – mit durchaus angenehmen Effekten für die Reisenden: Wenn der Zug auf der Langdistanz zu üblichen Verkehrszeiten (Abfahrt z.B. 22:00 Uhr, Ankunft 07:00 Uhr) fährt, gibt es dazwischen Ziele, die fahrplanmäßig zu „unmöglichen“ Zeiten bedient würden. Wenn jetzt ein Wagen einfach (z.B. um 04:00 Uhr morgens) abgekoppelt wird, können die Fahrgäste auf dem Abstellgleis erstmal noch weiterschlafen und sind morgens ausgeruht an ihrem Ziel. Das selbe Konzept funktioniert natürlich auch für den Zustieg. Nebenbei entfällt so auch die Störung von Mitreisenden durch Ein- und Ausstieger.
Ein so abgewandeltes Kurswagenprinzip würde es ermöglichen, die Fahrgastpotenziale entlang der Strecken besser zu erschließen und ein klassisches Dilemma von Nachtfahrten zu umgehen. Die Nachtzug-Garnituren würden im Tagverkehr meist ohnehin nicht weiter genutzt, so dass sie auch entlang der Route „verteilt“ abgestellt werden können. Natürlich setzen Rangieraufwand und zunehmend zurückgebaute Gleisanlagen hier praktische Genzen – aber die Idee bleibt bestechend. Für den Nachtreiseverkehr der Zukunft könnte man sich dafür etwa die Kombination unterschiedlicher Komfortklassen in einem Wagen und automatische (Schnell-)Kupplungen vorstellen.
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