Die aktuellen Streichungen bei den Nachtzugverbindungen bieten den Anlass, die im Internet verstreuten Informationen zusammenzuführen und das Thema von möglichst vielen Seiten zu beleuchten. Neben Einblicken in die Fahrzeugtechnik und Liniennetze soll vor allem der Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und zur europäischen Reisekultur sowie das „Erlebnis Nachtzug“ dargestellt werden. Die Seite soll auch auf die derzeit laufenden Proteste hinweisen und die jeweiligen Aktionsseiten ergänzen.
Die Autoren der Seite interessieren sich für Reisen und Verkehrspolitik, leben autofrei und sind bekennende Nachtzugfans.
Obwohl ich mein ganzes Leben lang mit Lust und Liebe mit der nicht nur gefahren, sondern auch gereist bin und besonders gern auch im Nachtzug, habe ich erst heute durch eine Reportage im Deutschlandfunk erfahren, dass die Nachtzugverbindung Berlin -Paris eingestellt worden ist! Gerade diese Verbindung hat für mich (Jahrgang 1947) wie auch für meine (inzwischen verstorbene) Mutter (Jahrgang 1917) und meinen Sohn (Jahrgang 1978) schon lange vor der „Wende“ ein Stück des Europa repräsentiert, das wir uns immer gewünscht haben und nach wie vor wünschen. So hoffe ich sehr, dass die Initiativen zur Rettung nicht nur dieses Nachtzugs Erfolg haben werden und werde diese in Zukunft im Rahmen des Möglichen unterstützen!
In den 1980-er Jahren bin ich oft aus dem Westen der Bundesrepublik mit Nachtzügen in verschiedene Städte Polens gefahren. Kaum zu glauben, aber der Zusammenbruch des Kommunismus hat offenbar zu heute schlechteren Zugverbindungen geführt.
Die Einstellung des Nachtzugangebotes führt notgedrungen zu einer Umorganisation der gesamten Reisegewohnheiten.
Das wird bei mir genauso laufen: Ich habe den Schlafwagen sehr gerne für Fahrten über lange Strecken genutzt und war auch bereit einen angemessenen Preis dafür zu zahlen.
Als die SNCF vor Jahren auf die „schlaue“ Idee kamen ihre Schlafwagen ersatzlos abzustellen, bin auch ich eben nicht in den TGV umgestiegen, sondern bei AirBerlin fündig geworden.
Und so wird es bei Fahrten in die Schweiz wohl demnächst auch werden: Statt CNL kommt eben nicht automatisch der ICE zum Zug (und schon gar nicht der Nacht-ICE!) sondern die Prüfung, was die verschiedenen Flieger zu bieten haben.
Der DBAG entgehen damit eben nicht nur die ca. 1000.- €, die ich jährlich im Schlafwagen verreist bin, sondern zusätzlich die ca. 500.-, die jetzt bei den Konkurrenz-Systemen landen werden.
Sieht so Klimaschutz aus?
Bei einer Fahrt nach Wien sieht das dann wieder anders aus: Die Schlafwagenfahrt nach Wien letzten Sommer war genial und wird jederzeit wieder erste Wahl, wenn ich wieder nach Österreich möchte. Und genauso der Schlafwagen Ljubljana Zürich, den ich auch gerne wieder nutzen werde.
Die DB ruiniert sich seit dem letzten Fahrbahnwechsel vorsätzlich selbst.
Eine Fahrkarte für Schlafwagen, Liegewagen und Sitzwagen ist von Erfurt oder Weimar nach Basel Badischer Bahnhof nicht zu erhalten. Man muß Naumburg – Basel lösen und zurück Basel – Leipzig.
Immer Sonderpreis 35€, mit Bahncard 50 deutlich teurer. Also Bahncard50 wird nicht mehr gebraucht. Da der Zug 3 bis 4 einfache alte Wagen mit Fahrradplätzen angehängt bekam, die im Gegensatz zum Liegewagen nicht Reservierungspflichtig sind, können Kriminelle ohne Fahrkarte den Zug nutzen und die Schlafenden ausrauben. Die Fahrradplätze kann man aber in den veralteten D-Zugwagen mit schmaler Tür nicht buchen. Die Fahrkarte kostet deutlich mehr als der Platz im Liegewagen. Da der Zug in Weimar hält kann man einfach austeigen, darf aber in Weimar und Erfurt nicht in den Schlafwagen, Liegewagen und Sitzwagen des eigentlichen Nachtzuges ein und aussteigen, da man auch keine Fahrkarte für Erfurt oder Weimar buchen kann. Das Personal am Schalter sagt „den Nachtzug gibt es nicht mehr“
Ich bin seit 9 Jahren immer mit dem Nachtzug (mit Bahncard50) gereist. Aber ich habe eine Fahrkarte von Weimar nach Basel mit dem Prager Teil weder in Weimar, noch in Jena noch in Basel buchen können, da 95% des Schalterpersonal ungenügend geschult ist und erst nach Vorlage einer benutzten Fahrkarte mit genauen Angaben zum Zug eine Fahrkarte erstellt werden konnte. In Rheinfelden war der Herr am Schalter der Einzigste, der sein Buchungsprogramm beherrschte. Meine Beschwerden in Freiburg waren Erfolglos. Man war Unfähig die Verluste durch nicht verkaufte Plätze im Zug Prag-Zürich zu erkennen, denn im Internet konnte ich auch keine Fahrkarte buchen. Für mich bedeutete der Platz im Zug aus Prag 1Std. eher im Nachtzug, denn der Berliner Teil kam erst 1Std. später in Weimar an und 1Uhr15 ab Erfurt gemeinsam immer pünktlich in Basel an. Mit dem letzten Fahrplanwechsel ist der Zug mit Vorprogrammierte Verspätung nicht einmal pünktlich in Basel angekommen.
Ich werde meine Bahncard50 kündigen und die DB nicht mehr benötigen.
umverkehR wird alles daran setzen, dass die verbleibenden Nachtzuge aus der Schweiz auch uber das nachste Jahr hinaus bestehen bleiben.
Als Student war ich Mitarbeiter der DSG und bin von Dortmund bis nach Rom und Venti und Richtung Sizilien gefahren. Habe die vielen Menschen der Nacht kennengelernt. Das waren noch Reisende. Man konnte Zeit noch spüren. Heutzutage flüchten die Menschen und hetzen. Es ist ein Zeichen des allgemeinen Verfalls dieser Welt. Ich danke der ÖBB. das wir in Deutschland überhaupt noch Nachtzüge haben. Es gab super Manager bei der DSG, die fähig waren das Minus der Nacht durch Geschäfte außerhalb der Schiene wieder auf die Gewinnschiene zu fahren. Diese Leute fehlen. Man schielt nur mit Aufsichtsrataugen auf ein Minus und zieht sich daran hoch, weil man nicht in der Lage ist, dieses Minus mit weiteren anderen Geschäften wieder zu einem Plus zu machen, so wie es die DSG tat. So wird die Lebensqualität eines ganzen Volkes in den Sand gesetzt.
Schlaf- und Liegewagen müssen wieder fahren in Deutschland – auch unter Deutscher Flagge. Hier ist Fantasie und Können gefragt, nicht nur Meckern im Aufsichtsrat
Vielen Dank für dieses Forum und Ihren Einsatz für den Erhalt der Nachtzüge! Eben habe ich an die ÖBB folgende Mail verfasst, weil ich mir Sorgen um die künftige tarifliche Einbinding in das DB-System mache:
Sehr geehrte Damen und Herren,
erst mal möchte ich mich herzlich bedanken, dass die ÖBB die für mich als Hamburger wichtigen Nachtzugverbindungen nach Zürich, München, Wien und Italien erhalten bzw. weitergeführt hat. Dafür ein großes Lob!
Ich finde es auch gut, dass vergleichbare Tarife gelten wie im CityNightLine und man problemlos die Tickets auf http://www.bahn.de inklusive Vor- und Nachlaufstrecken buchen kann. Somit hat man als deutscher Kunde kaum Änderungen bei der Buchung im Vergleich zum CNL.
Nun habe ich von dem Gerücht gehört, dass diese Kooperation zum Jahresende wohl zum Jahresende beendet werden soll. Stimmt das? Das würde bedeuten, dass Fahrten mit dem Nightjet inkl. möglicher Zulaufstrecken innerhalb Deutschlands deutlich teurer werden, wie eine Beispielbuchung zeigt:
Strecke: Hamburg-Bologna (Hamburg-München mit ICE, München-Bologna mit Nightjet)
Tag: 3. April
Bei der DB kostet ein Ticket im 4er-Liegewagen 113,90€ (101,65€ mit Bahncard 25), bei der ÖBB kostet sie 156,10€ (siehe mitgesendete Dokumente).
So wie ich das verstehe, ergibt sich der Preisunterschiede vor allem durch die ICE-Zulaufstrecke innerhalb Deutschlands. Ich möchte die ÖBB bitten, bei der Tarifgestaltung auch in Zukunft die Bedürfnisse der deutschen Kunden in großem Maße zu berücksichtigen. Dieser deutliche Preisunterschied von 50% wie in dem Beispiel ist für viele bahnaffine Kunden ein Grund sein, ins Flugzeug zu steigen. Nachtzug-Kunden sind sicherlich bereits, für die Annehmlichkeit der Reise mehr zu zahlen als für einen Billigflug, aber das Verhältnis darf nicht zu stark auseinanderdriften. Wenn Sie deutsche Kunden auf Dauer vom Nightjet überzeugen möchten, muss das Tarifsystem der DB inkl. Anerkennung aller Bahncards unbedingt erhalten bleiben.
Bitte berücksichtigen Sie diese aus meiner Sicht entscheidenden Punkte bei der zukünftigen Tarifgestaltung. Ich wünsche der ÖBB viel Erfolg auf dem europäischen Nachtzugmarkt und freue mich auf gute Neuigkeiten!
Mit freundlichen Grüßen
Schade, dass man hier in Deutschland den Anschluss beim Schienenverkehr so verloren hat. Es muss preisgünstig und attraktiv sein, per Zug zu reisen, denn kein anderes Verkehrsmittel ist bei ökologischer Stromversorgung so umweltfreundlich und effizient wie die Bahn. Sicherlich ist meine Sichtweise als Eisenbahnfan nicht gerade neutral, aber ich finde, dass die Politik die Förderung des Individualverkehrs beenden muss. Klimaschutz und Verbesserung der Lebensqualität sind nicht möglich, wenn sich alle Bürger in ihre Blechbüchsen setzen und sich hupend aneinander vorbei durch den Stau drängeln. Soziales Miteinander und städtebauliche Entwicklung leiden unter der Ausrichtung auf den Autoverkehr und die Befriedigung der Wünsche einer Automobilgesellschaft, in der alle, die kein Auto haben können oder wollen, abgehängt werden und auf dem Standstreifen des gesellschaftlichen Lebens stehen bleiben. Der Nachtzug trägt eine wichtige Rolle: Er repräsentiert einen Teil der europäischen Reisetradition, er ist eine wegweisende Innovation: Ein Hotel auf Schienen, man steigt ein und reist im Schlaf zum Ziel. Mehr Komfort ist praktisch nicht denkbar und dies gepaart mit dem Umweltaspekt der Eisenbahn macht es für mich unbegreiflich, wieso die Nachtzüge als obsolet diffamiert werden. Für mich wirft ein solches Agieren der Politik den Verdacht auf Lobyismus seitens der Automobilindustrie auf, welcher solch ein attraktives Konkurrenzangebot ein Dorn im Auge ist. Ich spreche mich eindeutig für die Nachtzüge aus, weil ich auch in Zukunft sicher, komfortabel und preiswert reisen möchte.